Von Gastexpertin Jane Silverstein
Ja, es kann tatsächlich „zu viel des Guten“ geben. Wenn Sie schon einmal eine „Größenungleichheit“ erlebt haben, die zu sexuellen Schmerzen oder Unbehagen führte, sind Sie nicht allein. Diese Situation kommt viel häufiger vor, als Sie vielleicht denken. Glücklicherweise gibt es einige Dinge, die Sie selbst tun können, um penetrativen Sex angenehmer zu gestalten.
Der wichtigste Aspekt bei der Bewältigung dieses Problems ist eine offene und ehrliche Kommunikation. Dies kann für beide Seiten ein peinliches Gespräch sein, wenn es nicht mit Sensibilität und Mitgefühl angegangen wird. Es ist wichtig, Vorurteilsfrei und fürsorglich. Vermeiden Sie es, einer Partei die Schuld zu geben. Es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, dass jeder Körper anders ist. Ihr Partner ist sich Ihrer Beschwerden möglicherweise nicht einmal bewusst. Was für den einen ein Problem ist, muss es für den anderen nicht sein. Unterstützende, ehrliche und fürsorgliche Kommunikation ist der Schlüssel!
Viele Paare mit unterschiedlichen Größenverhältnissen haben festgestellt, dass wechselnde Stellungen einen großen Unterschied machen können. Ein Wechsel der Person oben kann helfen, die Penetrationstiefe und die Intensität beim Geschlechtsverkehr zu kontrollieren. Vielleicht möchten Sie mit neuen Stellungen experimentieren. Wenn Ihnen die Ideen fehlen, finden Sie zahlreiche Bücher zu diesem Thema. Kissen können ebenfalls dabei helfen, die Position und den Winkel der Penetration zu verändern und so Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, auch bekannt als Dyspareunie, zu lindern.
Auch die Verwendung von Gleitmitteln kann hilfreich sein. Gleitmittel machen das Eindringen angenehmer, indem sie die Reibung verringern. Vermeiden Sie Gleitmittel, die angeblich „prickeln und wärmen“, da diese reizend wirken können. Es ist sehr wichtig, ein hochwertiges Gleitmittel zu verwenden, dessen pH-Wert und Osmolalität dem des Vaginalgewebes nahe kommen. Lesen Sie die Gleitmittelstudie der Weltgesundheitsorganisation. Achten Sie bei der Wahl eines Gleitmittels darauf, ob es auf Wasserbasis, Silikon oder eine Mischung aus beidem ist. Wenn Sie bei Ihren Liebesspielen Silikonspielzeug verwenden, sollten Sie niemals ein Gleitmittel mit Silikonanteil verwenden, da dies die Integrität des Silikons beeinträchtigt. Ist dies nicht der Fall, können Sie ein Gleitmittel mit Silikon oder eine Mischung aus beidem ausprobieren, da diese in der Regel länger halten und möglicherweise nicht so oft erneut aufgetragen werden müssen.
In den letzten 20 Jahren hat die sexuelle Gesundheit von Frauen stark an Bedeutung gewonnen, was zu mehr Hilfsmitteln zur Lösung dieses Problems geführt hat. Zwei hilfreiche Hilfsmittel, die Sie ausprobieren könnten, sind Vaginaldilatatoren aus Silikon in verschiedenen Größen und „Kollisionsringe“ oder „Bumper“.
Vaginaldilatatoren sind phallusförmige Geräte aus medizinischem Silikon, das körperähnlichem Gewebe ähnelt. Sie sind anatomisch korrekt und in Pastellfarben erhältlich. Vaginaldilatatoren aus Silikon trainieren die Entspannung und Dehnung der Vaginal- und Beckenmuskulatur. Ihre Größen beginnen in sehr kleinen Größen (etwa so groß wie der kleine Finger einer Frau) und werden schrittweise bis zur Größe eines sehr großen männlichen Penis erweitert. Der therapeutische Einsatz dieser größeren Größen kann die Vagina einer Frau entspannen und sie so dehnen, sodass sie sich ohne Schmerzen oder Beschwerden an die Größe ihres Partners anpassen kann.
Ein weiteres relativ neues Hilfsmittel, das von Spezialisten auf diesem Gebiet sehr gut angenommen wird, ist ein „Kollisionsring“ oder „Bumper“. Diese Ringe (ähnlich wie Donuts) bestehen ebenfalls aus dehnbarem, silikonartigem Material. Die Verbindungsringe werden vom penetrierenden Partner getragen und helfen dabei, die Penetrationstiefe zu kontrollieren und so das Unbehagen zu verringern. Es können mehr oder weniger Ringe hinzugefügt oder entfernt werden. Die Verwendung dieses donutförmigen Hilfsmittels kann Paaren auch helfen, beim Geschlechtsverkehr entspannter zu sein. Wenn Sie alle oben genannten Vorschläge ausprobiert haben und feststellen, dass Sie und Ihr Partner immer noch in einem Teufelskreis schmerzhaften Geschlechtsverkehrs stecken, ist es definitiv Zeit, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufzusuchen. Ihr medizinisches Team wird alle zugrunde liegenden Erkrankungen untersuchen wollen. Abhängig von Ihrem Alter und Ihrer Krankengeschichte möchten sie möglicherweise Vaginismus, Endometriose, angeborene Anomalien, entzündliche Erkrankungen des Beckens und hormonelle Veränderungen durch die Perimenopause, Menopause oder eine Geburt ausschließen.
Ihr Arzt kann Ihnen auch einen Beckenbodenphysiotherapeuten empfehlen. Diese Physiotherapeuten verfügen über eine Weiterbildung in der Behandlung von Beckenboden- und Sexualschmerzstörungen. Ein weiterer Spezialist, der hilfreich sein kann, ist ein Sexualtherapeut. Ein Paar- oder Einzeltermin bei einem Sexualtherapeuten kann sowohl bei Kommunikationsproblemen als auch bei körperlichen Herausforderungen helfen.
Wenn Sie dieses Problem und die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten gemeinsam mit Ihrem Partner in einem fürsorglichen und liebevollen Umfeld ansprechen, ist dies ein guter Anfang auf Ihrem Weg zu einer angenehmeren sexuellen Beziehung. Zu viel des Guten ist oft einfach nur gut.















